Ecuador Oriente Selva und Rio Napo
Mit der Reise in den Oriente beginnt das Prozedere wieder von vorne: Packen für 5 Tage, Rosa bringt mich mit ihrem Auto zur Busstation, warten auf den Professor, diesmal ist es ein Mann Namens Gustavo. Eine Nacht im Bus steht uns bevor und als Gustavo ankommt, redet er unaufhörlich. Dann die Nachricht, dass der Bus ca 1 1/2 Stunden später abfahre. Als der Bus dann kommt, gebe ich mein grosses Gepäck ab, das wird unten im Bus verstaut und man kriegt pro Gepäckstück eine Marke. Für diese Nacht habe ich gegen die Kälte im Bus vorgesorgt und mir eine Decke als Schutz mitgenommen. So gewärmt schlafe ich auch relativ viel auf der Fahrt von 10 Stunden. Wegen der Verspätung ist es bereits hell, als wir in Coca ankommen. Coca ist eine Stadt von etwa 25’000 Einwohnern, hier in der Nähe sind die Ölfelder von Ecuador. Wir bringen unser Gepäck zum Landesteg am Rio Napo, einem Zufluss des Amazonas. Wir sind hier bereits auf einer Meereshöhe von weniger als 300müM, aber immer noch über 5’000km vom Atlantik, der Mündung des Amazonas entfernt. Das ergibt ein Gefälle für den Fluss von weniger als einem Zehntel Promille. Dann gehen wir und essen zum Frühstück tulipa a Maipo, einen Fisch in ein Palmblatt gewickelt und auf Holzkohle gebraten – köstlich.
Unsere Lodge ist ca 30km flussabwärts und wie immer in Ecuador, verzögert sich die Abfahrt im Halbstundentakt. Einmal abgefahren ist aber die Kulisse toll: bereits hier ist der Fluss gegen 2km breit und gesäumt mit Regenwald, nur hin und wieder ein kleines Boot oder eine Minisiedlung am Fluss. Nach einer guten halben Stunde Fahrt biegen wir in einen kleinen Seitenarm ein und bald ist auch die Yarina-Lodge erreicht. Eine Feriendestination par excellence (www.yarina.com) mit einzelnen palmbedeckten Cabanas mit Dusche und Bett mit Moskitonetz.
In der Nähe von Yarina-Lodge gibt es noch eine grössere zusammenhängende Fläche von ursprünglichem Urwald (Prime Forest). Dieser ist vor allem dadurch charakterisiert, dass es noch die alten mehrere hundert Jahre alten Urwaldriesenbäume gibt. Die Bäume bilden ein riesigen Schirm, der viel Schatten macht, was bewirkt, dass am Boden sehr wenig wächst. Die Bäume und alles andere was hier wachsen will, muss sich ins Licht kämpfen und wächst sehr langsam. Dadurch wird das Holz sehr schwer und hart. Wenn einer dieser alten Bäume abstirbt und letztlich umfällt, dann dauert es mehrere Jahrzehnte bis diese Narbe verheilt ist. Im Gegemsatz dazu wachsen im einmal abgeholzten Wald rasch sehr schnell wachsenden Spezies, wia Balsa und viel Unterholz. Das gibt einen undurchdringlichen Wald, von dem ich anfang dachte, dass dies der wahre Urwald sei. Am Urwaldboden gibt es immer wieder schöne Muster und Farben zu sehen.
, zum fischen usw. Am Abend machen wir Nachtspaziergänge mit der Taschenlampe, um Insekten oder Kaimane zu sehen. Don Jaime, auch er ist ein Indigena hat ein riesiges Wissen um die Pflanzen und Tiere. Z.B. Gibt es für alle möglichen Krankheiten eine Kur hergestellt aus einem Pflanzenextrakt. Es gibt unzählige Beispiele, wo die moderne Medizin nicht geholfen hat, aber die Mittel der Indigenas erfolgreich waren. Wenn dann auch diese Mittel versagen, dann gibt es immer noch die Shamanen. Von solchen Wissen die meisten Ecuadorianer unglaubliche Erfolgsgeschichten zu erzählen.
Mit der Rückkehr aus dem Urwald geht auch meine Zeit in Ecuador zu Ende, 6 tolle Wochen mit viel Arbeit und auch mit vielen neuen Eindrücken und neuen Freunden. Am Samstag, 21. Dezember reise ich weiter nach Argentinien, wo ich Susy treffe, dann werden die Berichte von da kommen.